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Hammerzehe & Krallenzehe – Ursachen, Symptome und Therapie

Bei der Krallenzehe und der Hammerzehe handelt es sich um Fehlstellungen der Zehe, insbesondere der zweiten bis vierten Zehe. Diese Fehlstellungen äußern sich durch eine Beugung im Mittelglied des Zehs und dadurch optisch auffällig. Obwohl diese Indikationen häufig nur ein kosmetisches Problem darstellen, können auch Druckstellen und damit verbundene Schmerzen auftreten.

Unterschied zwischen Hammerzehe und Krallenzehe

Aufgrund ihrer ähnlichen optischen Erscheinung können Hammerzehen und Krallenzehen leicht verwechselt werden. Dabei unterscheiden sich die beiden Zehenfehlstellungen in der Stellung der einzelnen Zehengelenke:

Hammerzehe

  • Das Grundgelenk (MTP) ist entweder neutral oder leicht überstreckt.
  • Das Mittelgelenk (PIP) ist stark nach unten gebeugt.
  • Das Endgelenk (DIP) ist dabei gestreckt.
  • Die Zehe wirkt optisch „hammerförmig“ und gibt der Fehlstellung ihren Namen.
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Krallenzehe

  • Das Grundgelenk (MTP) ist überstreckt.
  • Das Mittelgelenk (PIP) ist stark nach unten gebeugt.
  • Das Endgelenk (DIP) ist dabei ebenfalls gebeugt und gibt der Fehlstellung ein „krallenförmiges“ Aussehen.
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Symptome

Abgesehen von ihrer optischen Auffälligkeit können die beiden Fehlstellungen auch andere Symptome mit sich bringen, zu diesen zählen:

  • Druckstellen und Hühneraugen können an den Zehen und am Fußballen auftreten und Schmerzen auslösen.
  • Druckschmerzen können vor allem in Schuhen auftreten.
  • Andere Zehen werden verdrängt. Im schlimmsten Fall können diese sogar im Grundgelenk ausgerenkt werden und verlieren dabei ihre Funktionsfähigkeit.
  • Entzündungen können an der Haut auftreten.
  • Beeinträchtigung des Gangbildes.

Ursachen

Hammer- und Krallenzehen entstehen in der Regel nicht von heute auf morgen, sondern entwickeln sich schleichend über einen längeren Zeitraum. Für die Entstehung dieser Fehlstellung ist meist eine Kombination mehrerer Ursachen verantwortlich:

Ungeeignetes Schuhwerk:

Zu enge, zu schmale oder zu hohe Schuhe können die Zehen stauchen und sie in eine unnatürliche Position bringen. Über einen längeren Zeitraum können die Fußmuskeln dabei geschwächt werden. Vor allem das häufige Tragen von High Heels kann die Entstehung einer Hammer- oder Krallenzehe begünstigen.

 

Fußfehlstellungen

Bereits vorhandene Fehlstellungen wie zum Beispiel ein Spreizfuß, ein Plattfuß oder ein Hallux valgus können das Entstehen einer Hammer- oder Krallenzehe stark begünstigen.

 

Rheumatische Erkrankungen

Entzündliche, chronische Gelenkentzündungen können die Entstehung von Krallen- und Hammerzehen begünstigen, da diese zumeist in den Zehengelenken auftreten.

 

Genetische Veranlagung

Bei manchen Menschen liegt eine familiäre Neigung zu Fußfehlstellungen durch genetische Veranlagungen wie eine Bindegewebsschwäche oder eine anfällige Fußform vor.

Konservative Behandlung

Ob eine Hammerzehe oder Krallenzehe konservativ oder operativ behandelt wird, hängt vom Stadium der Fehlstellung ab. Entscheidend ist dabei, ob sich die betroffene Zehe noch in die ursprüngliche Position strecken lässt. Im Anfangsstadium kann man zunächst mit einer konservativen Behandlung versuchen, die Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten der Hammer- oder Krallenzehe zu verhindern.

Dabei stehen einige konservative Therapiemöglichkeiten zur Verfügung:

Breitere Schuhe

Um den Zehen mehr Platz zu geben und eine Krümmung zu verhindern, sollte man auf Schuhwerk mit ausreichend Platz im Vorfußbereich setzen.

 

Orthopädische Einlagen

Spezielle Einlagen können das Fußquergewölbe unterstützen und dadurch die Stellung der Zehen verbessern. Zusätzlich können Einlagen mit einer Zehenrolle (also einem zusätzlichen Scheitel hinter den Zehenkuppen) die Zehen zusätzlich zum Strecken zwingen.

 

Kinesio-Tapes

Mit flexiblen Tapes können die Zehen gestreckt und nach unten gebeugt werden, damit sie im Schuh nicht mehr so hochstehen.

 

Zehengymnastik

Mit Beinachsentraining und Übungen zur Stärkung der intrinsischen Muskulatur kann das Fortschreiten der Fehlstellung oft verlangsamt oder gestoppt werden.

Operative Behandlung

Hat die Entwicklung einer Hammerzehe oder Krallenzehe erst einmal begonnen, kann das Fortschreiten zwar konservativ verlangsamt, aber meist nicht gestoppt werden. Wurden alle konservativen Methoden ausgeschöpft und die Fehlstellung weist keine Verbesserung auf, kann eine Operation der Hammer- oder Krallenzehe in Erwägung gezogen werden.

Je nach Grad der Fehlstellung und eventuellen weiteren Fehlstellungen kann zwischen verschiedenen Operationsmethoden gewählt werden. Dabei ist entscheidend, ob die Zehe noch biegbar ist oder die Fehlstellung fixiert ist.

Gelenksverlagerung

Lässt sich die betroffene Zehe noch temporär mit der Hand zurückbiegen, reicht ein einfacher Eingriff aus. Dabei werden die Sehnen durchtrennt, verlängert und die Zehengelenke in ihre ursprüngliche Position zurückgebracht.

 

Resektion

Bei einer Resektion wird das Gelenk oder Teile des Gelenks entfernt. Nach der Operation bildet sich eine Art Bindegewebsverbindung, die das Gelenk ersetzt. Der Zeh ist anschließend nicht mehr belastbar, da keine solide Verbindung mehr besteht.

 

Versteifung

Ist die Fehlstellung bereits fixiert und eine Belastbarkeit des betroffenen Zehs erwünscht, kommt häufig eine Gelenkversteifung (Arthrodese) zum Einsatz. Dabei wird das Gelenk in die richtige Position gebracht und mit einer Schraube oder einem Metalldraht dauerhaft fixiert. Der Zeh ist anschließend nicht mehr bewegbar, kann aber weiterhin belastet werden.

Mehr Informationen zur operativen Behandlung bei Hammer- und Krallenzehen finden sie in unserem Operationsratgeber

Natürliche Operation mit Shark Screw®

Die Versteifung des Gelenks erfolgt ursprünglich mit Metalldrähten. Diese müssen nach einigen Wochen wieder entfernt werden. In dieser Zeit kann es vorkommen, dass sie sich durch die Haut nach außen bohren. In diesem Fall kann es vermehrt zu Entzündungen und Infekten kommen.

Eine moderne Alternative dazu bietet die Shark Screw®, eine Schraube aus menschlichen Spenderknochen. Die Schraube wird nach dem Einbringen von körpereigenen Zellen besiedelt und in den natürlichen Knochenumbauprozess integriert. Nach einiger Zeit ist sie nicht einmal mehr im Röntgen sichtbar. Eine zweite Operation bleibt dabei aus.

Sie haben eine Hammerzehe oder Krallenzehe, wollen mit der Shark Screw® behandelt werden oder eine Zweitmeinung einholen? Wir empfehlen Ihnen gerne passende Orthopäden in Ihrer Region!

FAQs - häufig gestellte Fragen:

Das Schmerzempfinden ist je nach Patienten unterschiedlich. Manche Patienten haben nach wenigen Tagen keine Schmerzen mehr. In der Regel klingen die Schmerzen ungefähr nach 2 Wochen ab.

Die Schwellung nach einer Operation kann über mehrere Wochen immer wieder auftreten. Darum ist das Hochlagern des Fußes nach einer Hammerzehen Operation äußerst wichtig.

Bei jeder Operation kann es zu Komplikationen kommen. So können zum Beispiel Wundheilungsstörungen, Infektionen oder eine Verletzung der Nerven auftreten.

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